Makuladegeneration: Welche Medikamente gibt es, um die feuchte AMD zu verlangsamen?
Altersbedingte Makuladegeneration – kurz AMD – kann bei Betroffenen in der trockenen und der feuchten Form auftreten. Für beide Formen der AMD gibt es unterschiedliche Therapien. Wir beschäftigen uns in diesem Abschnitt mit der medikamentösen Behandlung und Therapie der feuchten altersbedingten Makuladegeneration.
Feuchte AMD – langwierige und zum Teil lebenslange Therapie
Die altersbedingte Makuladegeneration führt dazu, dass Betroffene sich einer lebenslangen Kontrolle unterziehen müssen, um das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern. Die feuchte Form der AMD ist die aggressivere Ausprägung der Erkrankung. Sie entsteht aus einer trockenen AMD. Die feuchte AMD wird sehr viel rascher zu Sehverschlechterungen führen und ist eine der Hauptursachen für eine starke Sehminderung im Alter. Unbehandelt und ohne Therapie kann die feuchte AMD bis zur Erblindung führen. Die dabei verwendeten Medikamente müssen ins Auge gespritzt werden.
Die AMD ist eine chronische Erkrankung die noch nicht vollständig zu heilen ist. Sie muss regelmäßig kontrolliert werden. Bei entsprechenden Befund ist auch eine fortlaufende Therapie von Nöten.
Die feuchte AMD behandeln – Die Therapie mit Antikörpern
VEGF Inhibitoren – Antikörper im Einsatz
Zur Therapie der AMD wird ein Antikörper beziehungsweise ein Teil eines Antikörpers eingesetzt. Es handelt sich dabei um Blocker eines Wachstumshormons der auch VEGF Inhibitor genannt wird. VEGF steht für vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktoren. Das Medikament wird in das Auge injiziert, was für Patienten jedoch absolut schmerzfrei ist.
VEGF Inhibitoren – die Wirkweise
Die VEGF Inhibitoren wirken so, dass die krankhaften Gefäße am Wachstum gehindert werden. Die Therapie kann sogar erreichen, dass sich die krankhaften Gefäße zurückziehen.
VEGF Inhibitoren – Ziel der Therapie
Das Makulaödem wird nicht weiter zunehmen und sich wieder resorbieren. Dank dieser Therapie wird die Makula für einen Zeitraum wieder trocken.
Die feuchte AMD – Medikamente, die zum Einsatz kommen
Folgende Medikamente können für eine Therapie eingesetzt werden:
- Lucentis mit dem Wirkstoff Ranibizumab
- Eylea mit dem Wirkstoff Aflibercept
- Avastin mit dem Wirkstoff Bevacizumab
Wirkweise der Medikamente
Studien belegen, dass alle drei Medikamente in ihrem Wirkungsprofil und Nebenwirkungsprofil weitgehend vergleichbar sind.
Avastin, das Medikament dass schon am längsten angewendet wird, kommt ursprünglich aus der Krebsforschung und ist offiziell nicht für die Therapie am Auge zugelassen. Es darf aber nach ausreichender Patientenaufklärung als Off-Label-use-Medikament eingesetzt werden und ist bereits seit Jahren bei der AMD Therapie in Anwendung.
Die Medikamente Lucentis und Eylea sind für den Einsatz am Auge und damit auch für die AMD offiziell zugelassen.
Ein neues, viertes Medikament ist derzeit in der Zulassungsphase. Das Medikament beinhaltet den Wirkstoff Brolucizumab und soll laut den Zulassungsstudien längere Intervalle zwischen den jeweiligen Injektionen ermöglichen. Genaueres bleibt noch abzuwarten. Die Zulassung für die Altersbedingte Makuladegeneration ist in Deutschland im Jahr 2020 zu erwarten.
Therapiekosten – was erwartet Sie als Patien?
Die AMD Therapie und deren Kosten für die Injektionen des Medikamentes, der Behandlung und die postoperativen Nachkontrollen werden vollständig von den privaten und gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Auch die wichtige OCT-Kontrollen der Makula werden im Falle einer Behandlung der feuchten AMD für eine gewisse Zeit nach der letzten Injektion von den allen meisten Krankenkassen übernommen.
Die OCT-Aufnahme die der reinen Vorsorgeuntersuchung dient muss aktuell noch von den Patienten selbst getragen werden.