Therapie Makuladegeneration: Unterschied pro re nata- und treat and extend

Bei der Diagnose feuchte Makuladegeneration, gibt es aktuell zwei Möglichkeiten, den Patienten mit einer Injektionstherapie zu behandeln. Das Ziel ist es, die möglichst geringste Anzahl an Injektionen für den Patienten durchführen zu müssen und gleichzeitig dabei das beste Behandlungsergebnis sicherzustellen. Die beiden Therapieformen pro re nata und treat and extend ermöglichen es uns, ein individuell passendes Schema für jeden Patienten zu finden und geben die Sicherheit, dass in der Therapie weder über- noch unterbehandelt wird.

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Unterschied zwischen pro re nata- und dem treat and extend-Schema

pro re nata Therapie

Die pro re nata Therapie wird zur Behandlung der feuchten Makuladegeneration in Deutschland am häufigsten angewendet. Patienten werden immer mit einer Injektionsserie behandelt: sie erhalten drei Injektionen in Abständen von vier Wochen. Nach dieser Injektionsserie wird eine kurze Therapiepause eingelegt. Dabei wird geschaut, wie lange die Makula trocken bleibt. Die Kontrollen finden dann alle vier Wochen statt. Hierbei wird eine Schichtaufnahme der Netzhautmitte mittels optischer Kohärenztomographie, der sogenannten OCT erstellt. Dabei wird überprüft, ob der Befund in der Therapiepause noch trocken ist. Gibt es keine Anzeichen auf eine Aktivität, also kein Makulaödem, keine Blutung oder sonstige Veränderungen, die auf eine aktive feuchte Makula hindeuten, wird weiterhin pausiert. Kontrollintervalle finden dann weiter alle vier Wochen statt. Erst bei einer erneuten Aktivität wird wieder mit einer Injektionsserie von drei Injektionen in Abständen von vier Wochen therapiert. Die pro re nata Therapie hat sich in der Vergangenheit bewährt und wird bei uns in der Praxis am häufigsten eingesetzt.

treat and extend Therapie

Neben der pro re nata Therapie gibt es noch die treat and extend Therapie. Man wendet die treat and extend Therapie bei den Patienten an, die eine erhöhte Krankheitsaktivität vorweisen. Bei ihnen tritt die feuchte Makuladegeneration besonders aggressiv auf. Das heißt, dass bei diesen Patienten schon kurz nach einer Injektionstherapie die Krankheit direkt erneut ausbricht. Statt der pro re nata Therapie könnte es in diesen Fällen sinnvoller sein, die treat and extend Therapie anzuwenden. Bei dieser ist das Ziel für diese Patienten den Injektionsintervall zu finden, der am besten geeignet ist, um die Makula trocken zu halten.


Was sind die individuellen Vorteile der einzelnen Therapieformen?

Bei der pro re nata Therapie hat der Patient den Vorteil, dass er feste Termine hat und mit diesen Terminen etwa vier Wochen im Voraus gut planen kann. Viele Patienten sind im Anschluss nach den drei Injektionen der pro re nata Therapie auch für längere Zeit trocken. Für diese Patienten würde die treat and extend Therapie eine Überbehandlung darstellen. Sinnvoll ist sie für besonders chronische Patienten, die sehr häufig und schnell einen Rückfall erleiden. Auch ist das pro re nata-Therapieschema für die beidseitige feuchte Makuladegeneration besser geeignet. Studien haben die beiden Therapieschematas nach zwei Jahren miteinander verglichen: Der Therapieerfolg und die Resultate für die Patienten sind am Ende identisch.