Myopen choroidale Neovaskularisationen (mCNV)

Wer unter einer hohen Myopie leidet hat auch ein erhöhtes Risiko für die Folgeerkrankung Myope choroidale Neovaskularisation (mCNV). Erfahren Sie im Folgenden mehr zum Krankheitsbild, Symptomen, Diagnose, Behandlungen und Therapien.

Komplikationen im Verlauf der hohen Kurzsichtigkeit

Als Myopie Patient, leiden Sie bereits genug unter schlechten Sichtverhältnissen. Im Zuge der Erkrankung kann die Sehkraft durch Komplikationen weiter leiden. Fachärzte sprechen in diesem Fall von pathologischer Myopie.

Durch das stark in die Länge gezogene Wachstum des Augapfels, können die Netzhaut und die Aderhaut im Auge so stark gedehnt werden, dass es im schlimmsten Fall zu einer stark verdünnten Netzhaut führt.

Was ist Myope CNV?

Die Myopen choroidale Neovaskularisationen ist eine starke Kurzsichtigkeit gepaart mit krankhaften Blutgefäßen. Infolge krankhafter Veränderungen im Auge bilden sich kleine Risse zwischen der Ader- und der Netzhaut, die auch als Lacksprünge bezeichnet werden.

Diese Risse führen dazu, dass sich im Feld des schärfsten Sehens (gelber Fleck / Makula) neue aber krankhafte Blutgefäße entwickeln, die in die Netzhaut einwachsen. Augenmediziner sprechen in diesem Fall von myopen choroidalen Neovaskularisationen – kurz myope CNV. Eine auf starker Kurzsichtigkeit beruhende, von der Aderhaut ausgehende Blutgefäßneubildung.

Gefahr der Erblindung durch myope CNV

Durch die Weiterentwicklung der Erkrankung entsteht ein erhöhtes Risiko für das Augenlicht stark kurzsichtiger Patienten. Bis zu 90 Prozent der Betroffenen werden in diesem Zusammenhang ohne Behandlung blind.

Netzhautschäden entstehen durch neugebildete undichte Blutgefäße, die Flüssigkeit und Blut absondern können. Die Funktion der Sehzellen wird dadurch geschädigt, es bilden sich Narben im Bereich des schärfsten Sehens.

Auch ohne Bildung von krankhaften Blutgefäßen ist die Netzhaut in Mitleidenschaft gezogen und das Sehvermögen des Patienten betroffen.


Symptome der myopen CNV

Myope CNV Betroffene leiden häufig unter Symptomen, wie schleichende oder plötzliche Sehverschlechterung, die durch die krankhaften Blutgefäße entsteht. Kommt es dazu, dass Flüssigkeit oder Blut aus den undichten Gefäßen austritt, ist das Resultat für den Patienten oft in erster Linie verzerrtes Sehen – in der augenärztlichen Fachsprache auch Metamorphopsien genannt.

Sofort zum Augenarzt bei Bildverzerrungen oder verbogenen Linien im Sehfeld

Wenn beim Sehen gerade Linien plötzlich gebogen wirken – zum Beispiel Kachelfugen – ist der Besuch eines Augenarztes oberstes Gebot. Häufig kommt es bei Patienten beim Fortschreiten der Krankheit mit myoper CNV zu einer abrupten Verschlechterung des Sehens, ausgeprägt in verschwommener Sicht oder gar einem Ausfall des zentralen Gesichtsfelds, was sich im Sehen von Schatten oder dunklen Flecken äußert.

Betroffene werden dadurch in ihrem Alltag massiv eingeschränkt:
Objekte oder Personen werden nicht oder nur partiell wahrgenommen.

Klassische Anzeichen der myopen CNV im Überblick:

  • Verzerrtes Sehen
  • Verschwommen Sehen
  • Schatten oder Flecken im zentralen Gesichtsfeld

Diagnose schädlichen Gefäßneubildung (CNV)

Als Augenarzt können wir die myope CNV bei Patienten mit krankhafter Kurzsichtigkeit untersuchen und diagnostizieren.

Unser Diagnostik-Angebot

Wir arbeiten mit folgenden klassischen Sehtests:

  • Sehtafeln
  • Amsler-Gitter-Test

Zudem führen wir die folgende Untersuchung des Augenhintergrundes durch:

  • Spaltlampenuntersuchung mit Ophthalmoskopie (Funduskopie) der Netzhaut, die mit erweiterten Pupillen erfolgt.
  • Diese Untersuchung hat zur Folge, dass Patienten danach für einige Stunden nicht mehr aktiv am Straßenverkehr teilnehmen dürfen.

Erweiterte Diagnosen

Detaillierte Aussagen zu neu gebildeten krankhaften Blutgefäßen in Netz- und Aderhaut erreichen wir durch die:

  • Optische Cohärenztomographie (OCT)

    Schichtaufnahmen der Netzhaut zur genauen Diagnose der Einlagerung von Flüssigkeiten sowie Störungen in den einzelnen Netzhautschichten.

  • OCT-Angiographie

    Mittels nicht-invasiver Gefäßuntersuchung der Netzhaut können viele krankhafte Veränderungen dargestellt werden.

  • Fluoreszenzangiographie

    Ein Farbstoff wird in die Armvene gespritzt und über die Blutbahn erreicht dieser das Auge. Anschließend wird mit einer Spezialkamera ein Bild vom Augeninneren gemacht und ausgewertet. Die krankhaften Veränderungen lassen sich anhand der Farbstoffverteilung in den Blutgefäßen des Auges diagnostizieren.


Behandlung und Therapie der myopen CNV

Eine Therapie zur myopen CNV ist besonders dann aussichtsreich und erfolgversprechend, wenn sie möglichst in einem sehr frühen Stadium der Krankheit beginnt. Dadurch ergibt sich die Chance, das Sehvermögen des Patienten zu erhalten und gegebenenfalls sogar zu verbessern.

Unsere augenärztlichen Therapieansätze:

  • Klassische Lasertherapie

    Die Lasertherapie verödet mittels eines heißen Lichtstrahls die neu gebildeten undichten Blutgefäße. Dadurch wird das anhaltende Austreten von Flüssigkeit und Blut gestoppt. Der fortschreitende Verlust der Sehkraft wird dadurch stabilisiert. Der Laser wird allerdings nur dann eingesetzt, wenn die offenen Blutgefäße außerhalb der Stelle des schärfsten Sehens liegen, da bei der Behandlung kleine Narben entstehen und auch gesunde Sehzellen zerstört werden können.

  • Die Behandlung mit VEGF Hemmern

    Die pathologische Kurzsichtigkeit und das Fortschreiten von krankhaftem Wachstum undichter Gefäße kann auch durch Medikamente behandelt werden.

    Myopie Patienten haben einen erhöhten VEGF-Spiegel im Auge. VEGF steht für einen Wachstumsfaktor, der die Förderung von neuen Blutgefäßen sowie undichte Gefäße und damit einhergehende Ödeme begünstigt.
    Mit VEGF-Hemmern wird das Wachstum blockiert und das Entstehen von Blutgefäßen und Ödemen im Auge gesenkt. Unter Umständen können bestehende Schäden behoben werden. Zudem kann durch den Einsatz von VEGF-Hemmern die Rückbildung von undichten Stellen und Ödemen begünstigt werden. Für den Patienten verbessert sich dadurch die Sehfunktion.

    Als behandelnder Augenarzt spritzen wir unseren Patienten unter örtlicher Betäubung das Medikament in Form einer flüssigen Substanz direkt in den Glaskörper des Auges. Als Patient werden Sie von dieser Behandlung nicht viel spüren. Patienten profitieren von dieser Behandlung bereits nach wenigen Tagen durch eine spürbare Verbesserung der Sehkraft. Im Laufe der Behandlung kann sich innerhalb eines Jahres sogar eine erhebliche Optimierung einstellen, ohne dass das Gewebe der Netzhaut beschädigt wird.

    Je nach Befund kann allein der Einsatz einer einzigen Injektion bereits zum Erfolg führen.

Keine Angst vor dem Augenarzt!

Unsere Augenarztpraxis hat sich auf die Erkennung und Behandlung von Netzhauterkrankungen spezialisiert. Wir verwenden die neuesten Technologien der Augenmedizin, arbeiten sehr feinfühlig, absolut steril und besonders genau, sodass Untersuchungen und Behandlung schnell und schmerzfrei erlebt werden.