Augenarzt Sehen und Auge

Im Auge kann man mehr sehen als nur die Pupille

Informationen zum Auge
und der Sehkraft

Das Auge und Sehen

Das Auge fasziniert uns als Augenärzte

 

Wir sind begeistert von seiner Funktion und Vielfältigkeit. Das Sehen ist das wichtigste Sinnesorgan – die Augen sind dabei vielseitige Talente: Im gesunden Zustand werden pro Sekunde mehr als 10 Millionen Informationen aufgenommen und über 600.000 Farbtöne unterschieden.

 

Sechs unterschiedliche Muskeln bewegen unser Auge genau in die Richtung, in die wir sehen

Dabei ist der Augenmuskel mehrere 100.000 Male am Tag aktiv.

Nur etwa ein Zehntel der Bevölkerung besitzt blaue Augen, dabei trifft man am meisten Menschen mit blauen Augen – die Farbe bestimmt die Iris, kurz Regenbogenhaut – in Skandinavien und den baltischen Ländern.


Funktion des Auges

 

Der Vorgang des Sehens ist wie folgt aufgeteilt

Wir schauen etwas an – das sich reflektierende Licht passiert anschließend unterschiedliche Abschnitte des Auges:

  • Hornhaut
  • vordere Augenkammer
  • Iris (Regenbogenhaut)
  • Linse
  • Glaskörper

Zum Schluss trifft es auf die Netzhaut (Retina). Dort sind die Sehzellen, und im Netzhautzentrum befindet sich der Bereich des schärfsten Sehens (gelber Fleck / Makula).

Das tatsächliche Sehen findet erst im Gehirn statt. Das durch das Auge fallende Licht wird von den über 100 Millionen Sehzellen in Nervenimpulse umgewandelt, die der Sehnerv ins Gehirn lenkt. Dort entsteht dann das eigentliche Bild.

70 Prozent aller unserer aufgenommenen Informationen verarbeitet das Sehsystem

Das Auge ist aber auch als Spiegel der Seele zu bezeichnen. So können sie umgangssprachlich:

  • „Vor Glück strahlen“
  • Einen“ tiefen Blick riskieren“
  • Jemanden „schöne Augen machen“
  • Wir „werfen ein Auge“ auf etwas, das wir mögen

Aber auch im Negativen ist das Auge mit „Augenrollen“, etwas kann „ins Auge gehen“ oder aber auch direkt sichtbar mit Tränen ein Ausdruck unseres Gefühl- und Seelenlebens.


Das gesunde Auge

 

Was ist Augengesundheit?

Das Auge wiegt kaum mehr als 20 Gramm und ist ein hochkomplexes Organ, das für Sie durch visuelles Wahrnehmen eine einzigartige Funktion übernimmt. Allem voran steht das gesunde Auge, welches wir Augenärzte uns als Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit zur Aufgabe gemacht haben.

Eigenschaften gesunder Augen

  • die Hornhaut und die Linse des Auges ist transparent und glasklar
  • im Inneren des Auges herrscht ein normaler Druck
  • das Auge ist gut durchblutet

Gutes Sehen ist keine Gewissheit. Besonders ältere Menschen können von bestimmten Augenkrankheiten betroffen sein. Weit verbreitete altersbedingte Augenerkrankungen sind zum Beispiel die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) oder der Graue Star.

Weiteren Einfluss auf die Augengesundheit und das Sehvermögen können aber auch chronische Erkrankungen wie Diabetes haben.

 


Sehkraft erhalten und Auge schonen

 

Etwas „hüten wie seinen Augapfel“ hat eine wichtige Bedeutung:

Die Sehkraft ist ein wertvolles Gut, das besonderen Augenmerks bedarf.

Dem Auge schadet:

  • stundenlange Bildschirmarbeit
  • Lesen und Arbeiten bei schlechter Beleuchtung
  • Sonnenlicht (UV-Strahlen)
  • lange Nachtfahrten
  • ungesunde Ernährung

So können Sie Ihre Augengesundheit schützen:

  • Tragen einer Sonnenbrille mit 100 % UV-Schutz
  • 50 cm Abstand zum Bildschirm des Computers einhalten
  • eventuell spezielle Bildschirmbrille tragen
  • zwischendurch mal den Blick schweifen lassen
  • gesunde Ernährung mit Augenschutz-Stoffen

Ernährung für die Sehkraft und das Auge

 

Folgende Nährstoffe sind wichtige Energiequellen für das Auge:

  • Vitamin A,  z.B. enthalten in Fisch, Eier, Butter, Vollmilch, Käse
  • Provitamin A (Beta-Carotin): gelbes, rotes und grünes Obst und Gemüse
  • Vitamin C: Obst und Fruchtsäfte
  • Zeaxanthin: rote Trauben, grüne Bohnen
  • Lutein: grüne Paprika, Kürbis, Grünkohl

Kurzsichtigkeit

 

Was ist Kurzsichtigkeit?

Kurzsichtigkeit – die in der augenärztlichen Fachsprache Myopie genannt wird – ist ein weit verbreitetes Phänomen: Auf der gesamten Welt sind in etwa 1,6 Milliarden Menschen von Kurzsichtigkeit betroffen.

Warum ist man kurzsichtig?

Grund der Kurzsichtigkeit – die meist schon bei Kindern beginnt – ist eine Fehlentwicklung des Auges. Es gibt dabei zwei verschiedene Fehler:

  • Der Augapfel ist etwas zu lang geraten
  • Die Linse und Hornhaut brechen das Licht zu stark

Dies hat zur Folge, dass der Brennpunkt vor der Netzhaut liegt. Dadurch wird das Bild unscharf. Ist der Augapfel um nur einen einzigen Millimeter verlängert, resultiert daraus eine Kurzsichtigkeit von etwa drei Dioptrien (–3,0).

Hohe Kurzsichtigkeit

Es gibt sogar Fälle von sehr starker Kurzsichtigkeit – die “hohe Myopie”.

In diesem Fall liegen beim Betroffenen Werte von mehr als –6 Dioptrien vor.

Deutschlandweit sind 1–3 Prozent der Menschen von einer besonders starken, krankhaften Kurzsichtigkeit betroffen: der hohen Myopie.

 

 


Weitsichtigkeit

 

Was ist Weitsichtigkeit?

Menschen, die in der Ferne gut sehen, aber Sichteinschränkungen in der Nähe haben – zum Beispiel beim Lesen oder Handarbeiten –, leiden unter Weitsichtigkeit (Hyperopie)

Warum ist man weitsichtig?

Die Fehlentwicklung am Auge kann dabei folgende Gründe haben:

  • Ein zu kurzer Augapfel
  • Die Brechkraft der Linse ist zu gering

Dies hat zur Folge, dass sich der Brennpunkt erst hinter der Netzhaut befindet.

Bei Kindern und im Alter des Heranwachsenden kann die Linse diese Fehlentwicklung meist noch ausgleichen. Dadurch, dass sie sich verformt, passt sie sich den Bedingungen an. In der augenärztlichen Fachsprache spricht man auch von Akkommodation.

Im mittleren Alter benötigen die weniger stark Weitsichtigen meist eine Lesebrille als Sehhilfe.

Starke Weitsichtigkeit

Menschen, die unter einer starken Weitsichtigkeit leiden, benötigen bereits in jungen Jahren eine Brille oder Kontaktlinsen als Sehhilfe.

Im Brillenpass von Weitsichtigen befindet sich ein Pluszeichen vor der Dioptrienzahl, z.B. + 2,0 Dioptrien.

Alterssichtigkeit

Sehprobleme, die durch das Alter der Person bedingt sind, sind nicht auf die Länge des Augapfels zurückzuführen. Wenn es bei Personen im Alter zwischen 40 und 45 Jahren erstmals zu Sehproblemen im Nahbereich kommt, sind diese oft auf eine andere Ursache zurückzuführen.

Elastizität der Linse und der Augenmuskeln nimmt ab.

Im zunehmenden Alter verlieren die Linse und bestimmte Augenmuskeln an Elastizität. Dadurch wird die Fähigkeit des Auges, scharf zu stellen, immer mehr erschwert.

In der Folge kann sich diese Seheinschränkung auch auf mittlere und große Entfernungen ausweiten.