Makuladegeneration: Was versteht man unter einer AMD?

Die altersbedingte Makuladegeneration – kurz AMD – ist eine der am häufigsten vorkommenden Augenerkrankungen in Deutschland. Es gibt ca. fünf bis sechs Millionenen Betroffene dieser Netzhauterkrankung. Die AMD ist eine der Ursachen die zu einer Erblindung bei älteren Menschen führen kann.

Die AMD kommt in zwei unterschiedlichen Formen vor:

  • Bei der trockenen AMD sterben Zellen nach und nach in der Netzhaut ab. Die AMD lässt sich nicht heilen und gegen die trockene Form der AMD gibt es bisher keine wirksame Therapie.
  • Bei der feuchten AMD wachsen Blutgefäße in die Netzhaut ein und zerstören im weiteren Verlauf der Erkrankung das zentrale Sehen. Die feuchte Form und das Einwachsen der Blutgefäße in die Netzhaut kann durch eine Injektionstherapie und das Anwenden von Wachstum Hemmenden Medikamenten gebremst werden.
YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die Makula – die betroffene Stelle bei der Erkrankung

Die Makula ist eine anatomische Struktur an der zentralen Netzhautstelle und die wichtigste Stelle auf der Netzhaut. Die bedeutendsten Informationen, die über das Auge aufgenommen werden, werden über diesen Punkt wahrgenommen. Bei der Makuladegeneration ist genau diese Stelle betroffen.

Die altersbedingte Makuladegeneration ist eine Art chronische Stoffwechselerkrankung, bei der der Stoffwechsel Transport von Nährstoffen zwischen Netzhaut und Aderhaut nicht mehr richtig funktioniert.

Stoffwechseltransport zwischen Netzhaut und Aderhaut gestört

Die Makuladegeneration ist eine Art Stoffwechselerkrankung, bei der der Stoffwechseltransport zwischen Netzhaut und Aderhaut nicht mehr richtig funktioniert.

Die Aderhaut ist die Schicht unterhalb der Netzhaut. Die äußeren Netzhautschichten und Sinneszellen – die sogenannten Photorezeptoren – werden von der Aderhaut versorgt. Alle Nährstoffe, die dieser Teil der Netzhaut benötigt um sich zu versorgen und Informationen des Sehens zu verarbeiten, bekommt die Netzhaut von der Aderhaut.

Stoffwechselaustausch funktioniert nicht mehr richtig

Die beim Sehen entstehenden Stoffwechselendprodukte müssen abgebaut und auch wieder durch die Aderhaut abtransportiert werden. Dieser Stoffwechselaustausch zwischen der Netzhaut und der Aderhaut funktioniert bei der Makuladegeneration nicht mehr richtig.

Das führt dazu, dass im Laufe der Zeit, also im fortgeschrittenen Alter, sich unterhalb der Netzhaut Stoffwechselendprodukte sammeln. Diese Ablagerungen der Stoffwechsel Endprodukte unter der Netzhaut sind bei der augenärztlichen Untersuchung als kleine gelbe Flecken zu sehen. Man nennt sie aufgrund der Ähnlichkeit zu Gestein-Einschlüssen Drusen. Im Laufe der Zeit nehmen diese Drusen an Größe und Anzahl zu und können die Funktion der Netzhaut beeinträchtigen.


Die Erkrankung trockene AMD

Bei der trockenen AMD sammeln sich im Anfangsstadium die sogenannten Drusen unter der Makula an. Im weiteren Verlauf werden die Drusen größer, nehmen zu und schränken so den Nährstofffluss zwischen Netz- und Aderhaut immer weiter ein. Wird die Netzhaut und damit auch die Makula nicht mit den nötigen Nährstoffen versorgt, kommt es zu einem fortschreitenden Funktionsverlust der Makula bis hin zu erheblichen Einschränkungen des erkennenden Sehens.

Im späten Stadium der trockenen AMD kommt es zum Verlust von Sehzellen und es entsteht die sogenannte geographische Atrophie, bei der Gesichtsfeldausfälle direkt im zentralen Sichtfeld der Betroffenen auftreten. Eine trockene AMD schreitet in der Regel langsam fort.

Bei 10-20 % der Patienten entwickelt sich aus der trockenen Form die sogenannte feuchte Altersbedingte Makuladegeneration.


Die Erkrankung feuchte AMD

Die feuchte Form der AMD kommt seltener vor, ist aber unbehandelt auch die aggressiere Ausprägung der Erkrankung.

Der Stoffwechselaustausch zwischen Netzhaut und Aderhaut wird hier im Verlauf der Erkrankung so schlecht, dass die Netzhaut anfängt Wachstumshormone zu produzieren und versucht neue Gefäße zu bilden, um sich besser versorgen zu können. Aus den neuen Gefäßen sollen mehr Nährstoffe bezogen werden.

Die neugebildeten, krankhaften Gefäße sind undicht und verursachen eine Flüssigkeitsansammlung bis hin zur Blutung in der Netzhautmitte. Es entsteht ein Makulaödem. Dadurch wird das Sehvermögen stark eingeschränkt und es kommt zu verzerrtem Sehen und Störungen im zentralen Sichtfeld.

Wenn hier nicht durch eine augenärztliche Maßnahme zügig eingegriffen wird, kann es schnell zum vollständigen Erblinden kommen. Bei zeitnaher Untersuchung durch den Augenarzt gibt es inzwischen verschiedene Therapieansätze, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen oder aufhalten können.