Wer kann eine Netzhauterkrankung bekommen?

Die Netzhaut und der Sehnerv sind wichtige Teile des Auges, damit wir unsere Umgebung wahrnehmen und scharf sehen können. Jedoch kann die Netzhaut erkranken und das Sehen beeinträchtigen. Im schlimmsten Fall tritt die Erblindung ein.

Netzhauterkrankungen treten im Alter und bei bestimmten Risikogruppen häufiger auf. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung durch einen Augenarzt kann irreparable Schäden vermeiden.

Eine Netzhauterkrankung kann der bekommen, der zur Risikogruppe gehört. Netzhauterkrankungen, die zu einer Netzhautablösung oder Netzhautlöchern führen können, können unterschiedlichen Ursachen unterliegen. Vorerkrankungen, Erbkrankheiten und äußere Einflüsse sind häufig der Grund für eine beschädigte Netzhaut.

Vorerkrankungen begünstigen Netzhauterkrankungen

Vorerkrankungen, die einen negativen Einfluss auf die Gefäße haben, wirken sich auch auf die Gesundheit der Netzhaut aus. Herz- und Gefäßerkrankungen, wie zu hoher Blutdruck, eine Störung des Stoffwechsels, schlechte Cholesterinwerte und Diabetes, gehören zu den häufigsten Erkrankungen, die früher oder später auch auf die Gefäße der Netzhaut wirken und diese stark beschädigen können.

Netzhauterkrankung im Alter

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) gehört zu den häufigsten Netzhauterkrankungen im Alter. Eine AMD führt zu einer erheblichen Sehminderung und kann bei Nichtbehandlung bis zur Erblindung führen. Das Risiko, an einer AMD zu erkranken steigt mit zunehmendem Alter. Darum empfehlen wir ab dem 55. Lebensjahr eine jährliche Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt, um rechtzeitig behandeln zu können.

Erbliche Netzhauterkrankungen

Ungefähr 30 000 Deutsche sind von einer erblich bedingten Netzhauterkrankung betroffen. Unter diesem Begriff werden verschiedene teilweise seltene Augenleiden zusammengefasst, die erblich bedingt sind. Das Erbgut der Betroffenen ist so verändert, dass die Netzhaut schleichend, aber vorangehend zerstört wird. Betroffene leiden unter fortschreitender Minderung der Sehkraft. Wem eine erbliche Vorbelastung bekannt ist, sollte regelmäßig zum Augenarzt gehen und den Status des Befundes kontrollieren lassen. Eine ganzheitliche Heilung gibt es für erbliche bedingte Netzhauterkrankungen zwar noch nicht, aber verschieden Behandlungen können das Fortschreiten der Erkrankung etwas aufhalten oder dem Betroffenen den Umgang mit der Erkrankung erleichtern.

Netzhauterkrankungen durch äußere Einflüsse

Eine Netzhaut kann auch Schäden von äußeren Einflüssen erleiden, ganz ohne Vorerkrankungen. Beispielsweise durch einen Unfall, einen Schlag oder andere Krafteinwirkung auf das Auge und das dahinterliegende Gewebe. Auch eine Augenoperation kann im schlimmsten Fall dazu führen, das die Netzhaut beschädigt wird.

Netzhauterkrankungen werden zu Beginn vom Betroffenen nur selten bemerkt. Eine Sehminderung tritt häufig dann ein, wenn es für eine vollständige Heilung bereits zu spät ist.

• Sollten Sie zur Risikogruppe gehören, dann empfehlen wir eine jährliche Vorsorgeuntersuchung. Bei Bedarf auch häufiger, abhängig vom Befund. So können der Verlauf der Erkrankung überwacht und mögliche Veränderungen rechtzeitig behandelt werden.
• Ist keine erbliche oder gesundheitliche Vorbelastung bekannt, leiden Sie jedoch beispielsweise unter einer Sehschwäche, wie Kurz- oder Weitsichtigkeit, empfehlen wir alle 2 Jahre eine Kontrolluntersuchung.
• Bei merklicher Sehminderung oder deutlichen Einschränkung suchen Sie bitte sofort einen Augenarzt auf.